Das Versmaß (Metrum)
Das Versmaß ist ein wichtiger Begriff in der Verslehre. Bei der Betonung bildet die kleinste Einheit das Metrum, das Versmaß oder die Taktart. Diese setzt sich aus einem regelmäßigen Wechsel von betonten und unbetonten Silben zusammen.
Es rhytmisiert einen Text, indem es die Betonung oder Nichtbetonung von einzelnen Silben im Vers beschreibt.
Die Betonung kann den Rhythmus, die Struktur, die Stimmung und die Lesart eines Gedichtes beeinflussen. Werden betonte und unbetonte Silben gezielt angeordnet, bildet sich der Rhythmus des Gedichts.
Metren können unregelmäßig gestaltet werden. Wird ein Versschema genutzt, aber teilweise auch abgewandelt, wirkt ein Gedicht lebendiger. Beispielsweise können Daktylus und Jambus kombiniert bzw. gemischt werden und lassen Verse abwechslungsreicher wirken.
Wichtig, um betonte und unbetonte Silben zu unterscheiden, ist die Silbe: Sie ist die kleinste metrische Einheit in einem Wort. Laute, die beim sprechen in einem Zuge ausgesprochen werden bilden eine Einheit und somit eine Silbe.
Worte werden beim Sprechen aufgetrennt, z. B. Haus-boot. Dadurch erhalten wir die Silben eines Wortes.
Zum Beispiel bei Substantiven können die Worte beim Sprechen aufgetrennt werden.
Bsp.: Gewächshaus
Wörter können aus unterschiedlich vielen Silben zusammengesetzt sein.
Mit dem Versmaß beschreibt man die Abfolge von Silben in einem Wort.
Unbetone und betonte Silben werden dabei analysiert.
Hebung und Senkung
Betonte Silben werden beim Sprechen hervorgehoben. Deshalb nennt man Sie Hebung.
Eine Hebung im Vers wird immer mit einem (-) markiert. Jede Takt besitzt eine Hebung bzw. eine betonte Silbe. Es zeichnen sich verschiedene Arten der Hebungen ab. Nach Kayer ist der Vers “eine Läuterung, Vereinheitlichung, Steigerung der <<niederen Realität>>; seine höhere Ordnung wurzelt fest in jener.” (Kayser 1968, S. 68). Der metrische Akzent fällt auf die sprachliche Betonung. Takte können durch das Skandieren bzw. Taktschlagen erkannt werden. Skandieren ist das übetriebene Betonten von Hebungen. Dabei lassen sich die Silben leichter zählen. Hebungen unterteilen sich in Hochton (´) und Nebenton (`).
Unbetonte Silben werden nicht betont oder Hervorgehoben. Deshalb nennt man diese Senkung.
Hat man das Versmaß bestimmt, kann man den Vers einem Versfuß zuordnen.
Ich nehme als Beispiel mein Gedicht, die Wasserbibliothek.
Diese Strophe ist im Jambus geschrieben.
Es ging ein Mann entlang den Weg xXxXxXxX
Zu seiner Stadtbibliothek. xXxXxXx
Vor dieser stand in viel Gedränge xXxXxXxXx
Eine immense Menschenmenge. xXxXxXxXx
Die Wasserbibliothek (Text)
Wenn man das geschafft hat, zählt man z. B. die Hebungen des Verses und gibt diese mit an.
Die o.g. Strophe der Wasserbibliothek besitzt vier Hebungen. Somit haben wir einen vierhebigen Jambus .
Metren müssen nicht immer gleichmäßig sein. Wechseln sie sich ab, bringen sie als gemischtes Versmaß Abwechslung ins Gedicht.
Originally posted 2018-09-13 09:57:00.