Der Schornstein
Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
Du findest keine Ruh,
Sitzt im Sessel im Wohnzimmer,
Trinkst deinen Tee wie immer,
Da brötselt’s und rumpelt’s im Raum.
Du denkst es ist ein Traum,
Denn aus dem Kamin kommt einer geklettert,
Der ganz furchtbar schimpft und wettert,
Rußgeschwärzt zieht er ganz fest,
Was dort oben hängt, als Rest,
Einen Sack aus dem Schlot,
Jetzt siehst du, sein Anzug war mal rot.
Er dreht sich um und sieht dich an,
Der Weihnachtsmann.
Er rümpft die Nase: „Was hast du hier zu suchen?
Wo sind meine Milch, Kekse und Kuchen?
Solltest du nicht im Bette liegen
Und dich in den schönsten Träumen wiegen?“
„Lieber guter Weihnachtsmann,
Was ich dir da sagen kann,
Ist, dass ich ruhelos heut bin,
Was hat das ins Bettgehen denn für `nen Sinn,
Wenn ich mich lege, aber nicht schlafe,
Ich hab schon versucht zu zählen die Schafe!
Kuchen und Kekse stehen auf dem Tisch, mit Milch für dich,
Tu dich dran gütlich, ich störe nicht.
Aber lass mich hier sitzen, in Ruhe,
Ich stöber in meiner Gedankentruhe.“
Der Weihnachtsmann nickt, bedient sich, dann,
Sieht den Weihnachtsbaum er an:
„Schön habt ihr ihn dekoriert,
Sodas man sich fast im Anblick verliert!
Da pack ich Geschenke gerne darunter,
Das macht einen fröhlich und munter!“
Er legte die Geschenke dazu:
„Ich lass dich jetzt wieder in Ruh!
Doch rate ich dir, dich schlafen zu legen,
Ich werde meinen Bekannten, den Sandmann bewegen,
Hier öfter mal vorbeizuschaun,
Der bringt dir Schlafsand und einen schönen Traum!“
So quetschte er sich in Stück,
In den Kamin zurück.
Der sog ihn aus und spuckte ihn raus,
Aus dem Haus.
Das seltsame an der Sache war,
Ganz eindeutig und klar,
Wie er kam und wieder konnt gehen,
Hast in der Wohnung nie einen Schornstein gesehen.
Verstehen wirst du es wohl nie,
Das nennst du seitdem Weihnachtsmagie.
Originally posted 2017-12-24 18:54:00.