Der Kuss
Eine Narbe im Gesicht,
Den Anblick von ihm, vergisst sie nicht.
Schwarze Augen durchschauen sie kalt,
Seine Seele ist lange schon alt.
Junger Körper, gemarterter Leib,
Betrachtet sein Blick das zitternde Weib.
Drängt sich an sie, küsst sie, nicht hart,
Seine Lippen sind weich und zart.
Verliert sie sich in einem Traum?
Geschieht das wirklich? Sie glaubt es kaum.
Es gefällt ihr, die Kontrolle zu verlieren,
Ihr Köper befiehlt ihr, nach mehr zu gieren.
Eine Narbe im Gesicht,
Seinen Kuss vergisst sie nicht.
Die Narbe
Eine silberne Klinge, Schmerz, ein Schrei und er öffnete die Augen. Er sog die Luft in seine Lungen, wie ein Ertrinkender, der aus dem Wasser auftauchte. Schweißgebadet erwachte er. Sein Hemd klebte klamm an seinem Körper. Leon lag im Bett. Alles war gut. Keine Gefahr drohte ihm, aber sein Puls raste. Er spürte unter sich die weiche Bettdecke und das Kissen. Leon fühlte, dass sie feucht von seinem Schweiß waren. Er beruhigte sich. Es war nur ein Traum gewesen. Um ihn herum herrschte Dunkelheit. Sie sandte die Schatten der Nacht in den Raum, beleuchtet von einem seichten Mondlicht. In seinem Zimmer, in der Nacht, war er allein. Er fasste sich an die Narbe, die quer über sein Gesicht ging. Leon erinnerte sich an das Mädchen. Dilettantisch hatte sie das Schwert geführt. Keine Erfahrung mit der Klinge. Trotzdem hatte sie es geschafft, ihm diese Narbe zuzufügen. Sie hatte ihn für das Leben gezeichnet und zu jemanden gemacht, den niemand gern ansah. Er hasste sie dafür. Trotzdem verspürte er ein wenig Bewunderung für ihren Mut, sich gegen die Schutzwacht des Königs zu stellen. Das kam einem Todesurteil gleich. Da er ihren Vater getötet hatte, konnte Leon sie verstehen. Sie verteidigte ihre Familie. Für Leon war es eine Pflicht gewesen. Die Beweise sprachen gegen ihn und das Urteil war gesprochen worden. Leon war nur das ausführende Organ. Ihr Vater plante den Mord am König. Leon besaß als Mitglied der Schutzwacht das Recht, Exekutionen durchzuführen. Er tat es nicht gern, manchmal war es jedoch nötig. Würde es gern tun, wäre er an der falschen Stelle. Die Schutzwacht schützte den König. Er entschied, was er in dem Moment für das Richtige hielt. War sie deshalb ein Opfer? Erschloss kurz die Augen, sah das Blitzen der Klinge wieder und setzte sich auf. Er wollte sich darüber keine Gedanken machen. Warum nur hatte er das Gefühl, das etwas gehörig schief gelaufen war?
Der Magier
Bisher hatte alles gut geklappt. Sie hatten das Augenmerk auf den Gutsherrn gelegt. Unterdes wandten sie die Aufmerksamkeit vom früh König weg. Sie dachten, er sei sicher. Er würde der Schutzwacht beweisen, wie wenig sie den König schützen konnten. Der König würde lernen, wie leicht zu töten war. Er, Sarazen, würde König werden und niemand konnte ihn aufhalten. Sein Königreich wurde in die Geschichte eingeht. Das Auge des Schutzes hatte sich abgewandt und einen Unschuldigen gemeuchelt. Jetzt würde er das ausnutzen. Er beugte sich über den brodelnden Kessel. Er hatte seinen Stab mit Macht angereichert. Jetzt hatte er auch vorhin zu benutzen. Erhob den Stab und spürte die Magie. Dann verließ er den Raum und machte sich auf den Weg zum König. Er ließ die Magie durch die Gänge streifen. Sie suchte sich ihren Weg. Die Magie drängte in die Rüstungen und sie setzten sich in Bewegung.
Der Angriff
Eine dunkle Gestalt in einem Umhang betrat den Gang, an dessen Ende die Räumlichkeiten des Königs lagen. Die Wacht des Königs war sofort alarmiert. Aber sie hatten keine Chance. Die Rüstungen waren so schnell heran, dass die Wacht nicht wusste, wie ihr geschah. Einschreiben, Eindringen und fließendes Blut, Stille. Die Tür zum Königszimmer sprang auf. Zwei Ritter der Schutzwacht standen bereits mit gezückten Schwertern. Der König war in ein weißes Nachtgewand gehüllt. „Was fällt Ihnen ein!“
Der Magier Sarazen betrat den Raum. „Eure Majestät. Mir fällt nicht ein … Ich mache einfach nur.“ Er lächelte unter seiner Kapuze. Hinter ihm positionierten sich die Rüstungen.„Der König dankt ab.“ Die Rüstungen stürzten sich auf die Männer. Sarazene hob den Stab. Hinter dem König löste sich ein Schwert von der Wandhalterung. „Und der neue König erhebt sich.“ Das Schwert schoss nach vorn und durchbohrte das Herz des Königs von hinten. Er brachte keine laut heraus und stürzte erst auf die Knie und fiel vornüber auf den Teppich. Der Teppich zog sich voll mit Blut. Der Magier ging zum toten König, griff sich die Krone und setzte sie sich auf den Kopf: „Es lebe der König.“, sprach er andächtig und verschränkte die Finger um den Stab.
Der Schneider
Der Schneider legte eine Stoffbahn auf dem Tisch aus. Er griff nach der Kreide und zeichnete die Form freihändig auf den Stoff. Von Klein an hatte er diese Begabung. Ohne Probleme fertigte er die kompliziertesten Entwürfe und innovativsten Designs. Seine Stücke waren der Prunk des Hofes. Alle wollten sie haben und alle kamen sie zu ihm. Gerade wollte er zur Kontrolle ein gebogenes Lineal anliegen, da klopfte es an der Tür. „Ich habe zu tun!“ Leonie setzte einen Dolch an seine Kehle. „Dann habt ihr es sicher damit eilig mir weiterzuhelfen.“ Er legte den Zeigefinger an den Dolch und schob ihn weg. „Natürlich. Und sicherlich wollt ihr mich nicht verärgern, indem ihr Blutspritzer auf mein feines Tuch kommen lassen wollt, Fräulein Leonie Light.“ Sie trat einen Schritt zurück. Anführerstriche und ihr wisst sehr gut über die Ereignisse am Hof Bescheid.“, gab sie zu. „Natürlich! Ich bin Alfred Siebenzwirn, der beste Schneider des Landes.“ „Und zu Recht.“ Natürlich. Und deswegen bin ich mir sicher, dass ihr die Schutzwacht ausstattet.“ „Ja. Durchaus. Da liegt ihr richtig.“ „Wo finde ich Leon Wolf?“
Dämmerung
Leon ließ sich erschöpft auf dem breiten Bett fallen. Die Dämmerung legte sich über das Land. Eine Magie, die die meisten Menschen schlafen ließ. Er wollte hinweg der Mann, weg von der Verpflichtung, weg von allem was er für den König tat. Die Pflicht entrückte ihn. Der Tod des Gutsherrn Light … Wäre er abwendbar gewesen? Die Beweise waren eindeutig. Er seufzte und schloss die Augen. Leon war am einschlafen, da vernahm er das Geräusch. Er öffnete die Augen und sah aus dem Augenwinkel eine Gestalt. Sofort wollte er sich zur Seite vom Bett ab. Federn flogen, als ein Schwert die Kisten zerriss. Schnell griff er nach seinem Schwert, aber es war bei den Sachen, die er abgelegt hatte. Das Mädchen stand mit der silbernen Clique vor ihm. Sie atmete schwer, denn sie war das Führen der Klingel so nicht gewohnt. mit beiden Händen hob sie das Schwert. Leon preschte auf sie los und riss sie um, direkt auf das Bett. Das Schwert klärte, als es zur Seite fiel. Die tobte und schrie, außer sich vor Wut. Er griff ihre Arme und hielt hierüber ihrem Kopf fest. „Mörder! Anführerstriche oben, brüllte sie ihm ins Gesicht. „Wie unvorsichtig von euch, einen Mann in seinem Schlafgemach anzugreifen.“ Sie atmete schwer und Leon konnte nicht anders. Er senkte den Kopf und küsste sie. Erst später ihren Widerstand, dann merkt er, dass sie den Kuss erwiderte, bis sie ihn biss. Er schreckte hoch. Was tat er eigentlich? Er ließ sie los. Ihre Wangen waren gerötet. „Ihr müsst müssen, für den Tod meines Vaters.“
„Euer Vater, wollte den König ermorden. Ich tat, was meine Pflicht war. Die Beweise sprachen für sich.“
Anführerstriche unten mein Vater hätte niemals gegen den Königin regiert. Er war königstreu, bis aufs Blut. Könnte dich jemand die Beweise gefälscht haben?“
„Aber wer sollte sich die Mühe machen?“ „Jemand, der will, dass ihr denkt, der König ist sicher.“
„Könige sind niemals sicher.“
Originally posted 2022-07-12 18:23:22.